Im Buch Jeremia findet sich ein Hinweis auf den Gebrauch der Seife – bzw. Waschkraft fördernde Stoffe
Der Prophet Jeremia war ein sehr volksnaher Prediger und wählte bildhafte verständliche Worte. Um dem Volk Israel seine Schuld klarzumachen sagt er: „Ja, wenn du dich schon wüschest mit Lauge und noch so viel Seife dir nähmest – der Schmutzfleck deiner Schuld bleibt doch vor mir, spricht der Herr. (Zürcher Bibel 1970; Jer 2,22) In seiner hebräischen Urfassung spricht der Text von נתר (Neter – Soda) und בורית (Borit – Seifenkraut).
Jeremia, der im 7. Jh. v. Chr. lebte, setzte also voraus, dass jedermann wusste, welchen Effekt Soda und Seifenkraut hatten.

Seifenkraut ist ein Nelkengewächse und gedeiht in allen gemässigten Zonen sowie in semiariden Gebieten. Im Altertum wurde es vorerst zum Waschen von Wolle und Kleidungsstücken verwendet: Kocht man Wurzel oder Rhizom in Wasser, so bildet sich eine schäumende Lauge. Eine andere Anwendung bestand darin, dass man mit dem angeschnittenen Pflanzenteil das Textilstück direkt bestrich.
Das Mineralsalz Soda wurde durch Meerwasserverdunstung an den Ufern von sog. Soda- oder Natronseen gewonnen. Bekannt waren damals in jener Region die Sodaseen in Ägypten.
